Kinderwochen in verschiedensten Formen und Varianten gibt es schon lange. Sie sind eine gute Möglichkeit Kindern von heute die alte Botschaft der Bibel nahezubringen.
Allerdings denkt man dabei meistens nur an die Schulkinder. Dieser Umstand beschäftigte uns sehr. Jesus selber sagt in Matthäus 18,14: So ist’s auch nicht der Wille bei eurem Vater im Himmel, dass auch nur eines von diesen Kleinen verloren werde und Spurgeon sagte einmal: Sobald ein Kind zwischen gut und böse unterscheiden kann, ist es vor Gott verantwortlich. Als Mutter und Kindermitarbeiterin weiss ich, dass dies bei einigen Kindern schon sehr früh der Fall ist!
Weiter gaben uns folgende Zitate zu denken:
- Gebt uns die Kinder bis zum 7. Lebensjahr, und sie bleiben Katholiken. (Franz Xaver)
- Gebt uns die Kinder bis zum 5. Lebensjahr, dann könnt ihr sie wieder haben. (Kommunisten)
Wie kommt es zu solchen Aussagen? Es ist bewiesen, dass das, was wir in unserer frühesten Kindheit lernen, nicht so schnell wieder vergessen geht. Natürlich kann es verschüttet werden, so dass man das Gefühl bekommt es sei nichts mehr da. Dieser Schein trügt! In Jesaja 55 ab Vers 6 lesen wir über die Wirkung von Gottes Wort. In Vers 11 heisst es: Genauso ist mein Wort: Es bleibt nicht ohne Wirkung, sondern erreicht, was ich will, und es führt das aus, was ich ihm aufgetragen habe. Glauben wir daran? Ja, und deshalb verkünden wir Gottes Wort – auch bei den Kleinen!Anhand eines Nachmittages mit den Kleinen möchten wir euch zeigen, was zu beachten ist.
Einschreiben, Gruppeneinteilung
Es ist 14:00 Uhr: Die ersten Kinder treffen mit ihren Eltern ein. Sie geben ihren Anmeldetalon ab (oder füllen einen aus) und bekommen ein mit ihrem Namen beschriftetes T-Shirt. Die Farbe entspricht der Gruppe, in der das Kind die ganze Woche zugeteilt bleibt.
Spielzone
Nach dem Einschreiben betritt das Kind die Spielzone. Wenn Eltern dabei sind, dürfen sich diese sehr gerne auch umschauen. In der Spielzone sind die Kleingruppenleiter, ebenfalls in farbigen T-Shirts in der Gruppenfarbe. Diese nehmen die Kinder in Empfang, zeigen ihnen die Spiele und sitzen da und dort dazu und helfen mitspielen. In dieser Zeit ergeben sich immer wieder gute Gespräche mit den Kleinen und deren Eltern. Um 14:30 Uhr ertönt eine Musik. Sie ist das Zeichen zum Aufräumen. Alle Kinder helfen einander. Die Spiele werden weggeräumt und zwar so, dass sie während dem Plenum ausser Reichweite sind.
Einige Mütter, die noch anwesend sind, werden zu diesem Zeitpunkt gehen, andere möchten gerne noch bleiben. Meistens sitzen sie dann hinten im Raum oder an den Rand der Kleingruppe, in der ihr Kind dabei ist. Eine wun- derbare Möglichkeit bei den Kleinen ist, parallel zum Programm einen Elternkaffee anzubieten. Es gibt Orte, wo noch eine Stunde nach Ablauf des Programms Eltern da sind. Sie schätzen den Austausch und die Gemeinschaft sehr!
Kleingruppe, Plenum
Nach dem Wegräumen der Spiele setzen sich die Kinder auf farbige Teppiche in einen Kreis. Die Teppiche haben dieselbe Farbe wie die T-Shirts der Kinder und Leiter. Es ist erstaunlich, wie schnell und gut dies funktioniert, es ist für die Kinder einfach klar, wo sie sich hinsetzen müssen! Nun findet zuerst ein kleiner Austausch in der Kleingruppe statt. Nach ca. fünf bis zehn Minuten startet das Plenum.
Jetzt beginnt eine Art Ping-Pong Spiel! Zuerst wird gesungen und wichtige Infos und Regeln werden bekannt gegeben. Nach ein bis zwei weiteren Liedern wird ein kleiner Einstieg ins Thema gemacht. Danach findet eine Kleingruppenrunde statt. Ist diese vorbei, geht das Plenum weiter mit Geschichten aus der Bibel oder Beispielgeschichten und weiteren Liedern. Dazwischen gibt es Spiele, welche in der Kleingruppe oder als ganze Gruppe gespielt werden. In der letzten Kleingruppenzeit wird das Gehörte noch einmal vertieft. Zuletzt wird im Plenum der Sack zugebunden. Es folgen noch kurze Infos zum nächsten Tag und ein Schlusslied.
Es wechselt also immer zwischen Plenum, Kleingruppe oder Spiel ab. Weshalb dieses Ping-Pong Spiel? Kleine Kinder haben kurze Konzentrationsphasen. Man spricht von einer Minute pro Altersjahr! Das heisst konkret, ein vier jähriges Kind kann gerade mal vier Minuten konzentriert mitmachen. Durch gutes und spannendes Erzählen kann diese Phase verdoppelt werden, was also etwa acht Minuten gibt. Wir versuchen das Plenum also in Teile von je ungefähr zehn Minuten zu unterteilen. Das heisst: Nach zehn Minuten Geschichte kommt eine Kleingruppenaktivität, da- nach geht es wieder im Plenum weiter, Kleingruppe, Plenum usw.
Daran musst du denken
Adressen aufnehmen
Die Adresse inklusive Telefonnummer über welche die betreuende Person während dem Programm erreicht werden kann, muss beim Einschreiben aufgenommen werden.
Es ist wichtig, dass bei Problemen jemand benachrichtigt werden kann, oder ein Kind nach Hause gebracht werden kann! Dies kommt nicht häufig vor, aber man sollte wissen woher das Kind kommt und wen man erreichen kann. Es gibt den Eltern auch ein Gefühl von Sicherheit, man denkt voraus.
Ein Thema, eine Aussage pro Nachmittag
Da man viele kleinere Teile von je 10 – 15 Minuten hat, ist es wichtig darauf zu achten, dass man pro Nachmittag nur ein Thema behandelt. Das heisst: Alle Aktivitäten in der Kleingruppe und dem Plenum drehen sich um dasselbe Thema! Zum Beispiel:
In der Spielzone hat es einige Spiele zum Thema: z.B. Verkehrsschilderdomino, Spielteppich Verkehr, aus Legos können Fahrzeuge gebaut werden.
Bei den Liedern hat es ein passendes Lied dabei (wird danach jeden Tag gesungen): S‘gäggeligäle Zebra.
Kleingruppenteile:
- Labyrinth, Weg suchen (es gibt nur einen Weg zum Ziel)
- Legoplatten mit Fussgängerstreifen, Legomännchen und Autos: üben, wie man den Fussgängerstreifen überquert
- Beispielgeschichte von Globi
- Die Brücke zu Gott (Vertiefung des Plenums)
Plenumsteile:
- Handpuppen
- Geschichte aus Globibuch
- Biblische Geschichte: Jesus der gute Hirte sagt von sich ich bin die Türe (der Weg).
- Brückenmodell
- Bibelvers-Lied; Ich bin dä Wäg
- Sack zubinden mit Handpuppen
Alle Teile haben dieselbe Aussage: Es gibt nur einen Weg zu Gott! Die Verknüpfung mit dem Alltag (Fussgängerstreifen) ruft den Kindern täglich in Erinnerung, was sie in der Kinderwoche gelernt haben.
Abwechslung bei der Darstellung
Die Darstellungsmöglichkeiten der Geschichten sollten jeden Tag anders sein: Film, Flanelltafel, Figuren, Theater, Tafelmalen, OHP Folien – alles darf eingesetzt werden.
Abwechslung zwischen Ruhe und Bewegung
Da kleine Kinder noch viel Bewegung brauchen, sollte immer nach einer ruhigen Phase (still sitzen, zuhören) etwas mit Bewegung kommen. Dies kann ein Spiel mit Bewegung in der Kleingruppe sein oder ein Spiel im ganzen Raum, wo man springen darf. Es kann auch eine Geschichte sein, bei der die Kinder gleich mitspielen können oder ein Lied mit Bewegungen. Danach können die Kleinen wieder hinsitzen und aufpassen.
Regelmässige Sachen geben Sicherheit
Es braucht im Programm (Tagesablauf) auch immer wiederkehrende Sachen, welche die Kinder kennen und sie sich daran orientieren können. Die Musik nach der Spielzone ist immer dieselbe, es wird immer mit demselben Lied begonnen, vor der biblischen Geschichte ist immer dasselbe Lied und auch das Schlusslied bleibt die ganze Woche dasselbe. So merken die Kinder bald, was wann an der Reihe ist.
Weshalb 4 - 7 Jahre?
Wir haben uns für diese Altersspanne entschieden, weil diese Kinder noch nicht lesen und schreiben können (1. Klässler sind erst am Lernen). Das heisst in der Kleingruppe kann nichts mit Lesen oder Schreiben gemacht werden. Dies dann umso besser bei den 8-12 jährigen Kindern.
Quellennachweis
- Inhalt und Bild: Forum Kind Heft 1/10, Seiten 20 + 21. Eine Kinderwoche speziell für die jüngeren Kinder, die noch nicht lesen und schreiben können. Was es dabei zu beachten gibt, erklären die Autoren. © Copyright www.forum-kind.ch
- Autoren: Mirjam und Thomas Leuenberger
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