In dieser Ideenbörse möchten wir euch ein paar Ideen geben und euch dazu motivieren, selber kreative Ideen zu entwickeln. Für die Planung und Durchführung solcher Projekte lies die Unterlagen zur Projektleitung und missionarischer Ortsarbeit.
Dinge und Wände bemalen
Langweilige Mauern, Zäune, Wände, Fenster usw. werden lustiger durch Kinderbilder. Evt. nach einem bestimmten Thema gestalten oder auch einfach frei lassen. Alte Möbel und Autos, Container und Autoreifen können bemalt werden. Dazu nimmt man am besten Dispersionsfarbe, die dauerhaft und wasserfest sind (Vorsicht mit den Kleidern, getrocknete Farbe ist nicht mehr löslich), oder Spraydosen.
Auch möglich auf einem sehr grossen Papier. Jeder Jungschärler taucht seine nackten Füsse in Farbe und marschiert kreuz und quer über das Papier. Dasselbe lässt sich mit den Händen machen, oder man wird bei dieser Tätigkeit von neuen Ideen inspiriert. Dazu jedoch wasserlösliche Farben verwenden!
Abfall-Plastik
Als Material dient gesammelter Abfall vom Dorf: Abfallprodukte, Haushalts- und Industrieabfälle, Wegwerf-Artikel, alter Kram: alte Ofenrohre, alte Blasinstrumente, Vogelkäfig, Wecker und Wanduhren, Büchsen, Maschinenbestandteile, Puppen... Der alte Kram kann im Lagerdorf bei den Bewohnern gesammelt werden (Kontakt mit der Bevölkerung) oder kann vorher zu Hause gesammelt werden, evtl. bei einer Entrümpelung.
Die Plastik wird zusammengebastelt mit Hilfe der unterschiedlichsten Gegenstände, und kann auch bemalt werden. Hier kennt die Phantasie keine Grenzen.
Atelierbetrieb
Organisation
- Der Atelierbetrieb muss frühzeitig geplant und organisiert werden: Leiter finden, Räume organisieren, Informationen und Einteilung der Teilnehmer usw.
- Jeder Atelierleiter muss ein genaues Budget einreichen, denn Bastelmaterial ist sehr teuer! Müssen die Teilnehmer etwas bezahlen, so sollte man mit diesen Beträgen auskommen. Ein Ausgleich zwischen teuren und billigen Ateliers ist nicht gerecht. Vielleicht kann eine andere Kasse einen Beitrag übernehmen.
- Je grösser die Teilnehmerzahl ist, desto mehr verschiedenartige Ateliers können angeboten werden. Wenn möglich sollten alle Teilnehmer etwas finden, das ihnen zusagt, Es ist zu bedenken, dass sich nicht alle Techniken für jede Altersstufe gleich gut eignen.
- Der Atelierbetrieb kann je nach Anlass von einem halben bis zu mehreren Tagen dauern. Weil aber Kinder und Jugendliche ein grosses Bewegungs-Bedürfnis haben, ist es klar, dass an Ateliertagen die Möglichkeit, sich zu bewegen und auszutoben, gegeben sein muss. Ist dies nicht eingeplant, werden die Kinder unruhig und stören.
Motivation der Teilnehmer
- Man druckt einen Werbeprospekt oder eine Zeitung, in der man alle Ateliers kurz vorstellt.
- Zu Beginn werden die Ateliers von den Leitern vorgestellt. Man kann so auch schon fertige Gegenstände zeigen.
- Kinder über eine lange Zeit zu motivieren, ist sicher manchmal schwierig. Problematisch sind vor allem Ateliers, bei denen man nur langsam vorwärts kommt und sehr genau arbeiten muss. Jüngere Teilnehmer möchten meist schnell Resultate sehen. Deshalb ist es wichtig Erfolgserlebnisse zu vermitteln!
Schlusspunkt
Ein besonderer Schlussanlass eignet sich gut als Motivation fürs Durchhalten
- Ausstellung und Vernissage für Eltern
- Elternabend mit Vorführung (Theater, Singen, Tanzen)
- Zeitung mit Beiträgen über alle Ateliers
- Bazar oder Verkaufsstand usw.
Ideen für Atelierbetrieb
3.4.1 Workshops
- Hörspiel, Reportage, Radiosendung aufnehmen
- Musikinstrumente basteln
- Kasperlitheater, Marionetten
- Schattenspiel, Pantomime
- Geschichten erzählen
- Spiele im Haus
- Volkstanz
- Hellraumprojektor-Film
3.4.2 Künstlerateliers
- Collagen aus verschiedenen Materialien
- Steine bemalen, evtl. auch grosse Steine im Flussbett
- Gemeinschaftsbild malen
- Wände und Fensterscheiben im Jungscharraum bemalen
- Container bemalen
- Mosaik
- Papierbatik
- Schnurbilder (farbige Schüre aufkleben oder Nägel in Brett schlagen und darum Schnüre spannen)
3.4.3 Naturkunde
- Sonnenuhr
- Gipsabdrücke von Tierspuren und Pflanzen
- essbare Pflanzen sammeln und verarbeiten
- Färben mit Pflanzenfarben
3.4.4 Holzbearbeitung
- Wurzelmännchen/-figuren
- Essbesteck schnitzen (vor Gebrauch einölen!)
- Masken schnitzen oder einfach Gesichter auf Holz malen
- Puzzle
- Surrli, Jojo
- Hampelmann
- Eisenbahn, Auto, Tierchen
3.4.5 Textilwerken
- Weben auf Karton oder in Astgabeln. Verschiedene Materialien einweben (Blumen, Blätter ...)
- Stricken, Sticken
- Filzen
- Malen mit Stofffarben
- Wachs- oder Schnurbatik
3.4.6 Drucken
- Techniken: Schnur-, Karton-, Linol-, Siebdruck, Holzschnitt, Kartoffelstempel, Schablonen
- T-Shirt bedrucken
3.4.7 Handwerker
- Zinn giessen (Lagerabzeichen, Medaillen)
- Backen im selbstgemachten Backofen
- Körner selber malen und Brot daraus backen
- Lebkuchen backen
- Töpfern, Lehm evtl. selber suchen
- Lederarbeiten (Schmuck, Schuhe, Geldtaschen ...)
- Marmelade kochen
- Seifenkiste für Rennen
3.4.8 Basteln
- Körbe flechten aus Peddigrohr
- Kerzen giessen oder ziehen
- Kaleidoskop
- Fackeln, Laternen, Lampions
- Knüpfen (Hängematte, Krawattenringe, Einkaufsnetze)
- Flugobjekte (Heissluftballon, Drachen, Bumerang, Fallschirm, Flugzeug...)
- Wasserrad, Windrad
- Stadt bauen aus Kartonschachteln
Töpfern
Werkzeuge
Das weitaus wichtigste, vielseitigste und subtilste Werkzeug beim Töpfern sind die Hände! Wenn noch andere Hilfsmittel notwendig sind, ist es nicht unbedingt zwingend, teure Modellierhölzchen, Drahtschlingen, usw. anzuschaffen. Ein geschnitztes Hölzchen oder eine Drahtschlinge zum Aushöhlen von Gegenständen kann selbst hergestellt werden. Als Messer kann ein Stück zurechtgeschnitztes Holz dienen.
Brennen im offenen Feuer
Wenn man keinen Töpfer mit einem Brennofen hat, kann man die getöpferten Gegenstände auch in einem normalen Feuer brennen. Am besten eignen sich kleine Gegenstände aus Schamotteton.
Die Gegenstände müssen langsam erwärmt werden. Stellt sie zuerst nur in die Nähe des Feuers, bis sie so heiss sind, dass man sie nicht mehr anfassen kann. Stellt sie nun mit einer Zange mitten auf die brennenden Scheiter und legt nach und nach auch Holz über die Gegenstände. Schon bald werdet ihr sehen, wie die Sachen langsam zu glühen beginnen. Feuert weiter mit viel dünnem Holz, das eine grosse Hitze entwickelt. Je heller die Glut wird, desto heisser der Brand.
Dieses Erlebnis lohnt sich, auch wenn dabei vielleicht einzelne Stücke zerspringen.
Dekorationen
4.3.1 Glasuren
Heute können wir unzählige Kunstglasuren fixfertig beziehen und unsere Gegenstände damit überziehen. Leider erfordern diese Fertigglasuren Brenntemperaturen, die in einem selbstgebauten Ofen kaum erreicht werden.
4.3.2 Fingereindrücke
Versucht einmal, wieviele Muster ihr einzig mit Fingerabdrücken herausfindet.
4.3.3 Schnurkeramik
Einpressen von Schnüren in den weichen Lehm ergibt die Schnurkeramik. Der Brand versengt die Schnur, die ein Muster und Farbtöne hinterlässt.
4.3.4 Stempel
Samenkapseln, stark geäderte Blätter, Hülsen, Ästchen, Steinchen und vieles mehr können als Stempel benützt werden.
Geschnitzte Stempel aus Holz oder gar ein hölzerner oder tönerner Rollstempel ergeben kunstvolle Musterbänder.
4.3.5 Einritzen
Mit einem zugespitzten Hölzchen könnt ihr geometrische Muster, Symbole, Bilder oder ganze Bildergeschichten in den weichen Ton ritzen.
4.3.6 Engobieren
Engobe nennt man feinen Tonstaub, den man mit Wasser angemacht als Überzug über das modellierte Gefäss brauchen kann oder mit dem ein Gegenstand bemalt werden kann. Im Geschäft ist eine reiche Palette an künstliche gefärbten Engoben erhältlich. Wir können uns aber auch hier weitgehend an die Natur halten. Löst man z.B. dunkelbraunen Ton in Wasser auf und malt mit der erhaltenen Flüssigkeit (etwa so dick wie Kaffeerahm) auf rotbrennenden Ton, so ergibt sich eine schönen Farbkombination. Engobe kann auch mit Oxyden (Mangan, Eisenoxyd, Kupferoxyd usw.) eingefärbt werden.
4.3.7 Abdichten
Wie kann nun ein Topf ohne Glasur einigermassen dicht gemacht werden?
Bei noch nicht gebrannten Gefässen:
- In verschiedenen Kulturen war es üblich, engobierte Töpfe ganz stark zu polieren, bis die Oberfläche beinahe glasig wurde.
- Eine andere Möglichkeit wäre das Einreiben des rohen Gefässes mit Graphit (zerdrückter Bleistiftmine).
Bei bereits gebrannten Gefässen:
- Flüssiges Bienenwachs dichtet gut ab. Danach ist es allerdings empfehlenswert, nicht zu heisse Getränke einzufüllen! Anstelle von Wachs kann auch flüssiges Harz verwendet werden.
- Einreiben mit hartem Wachs und anschliessend polieren.
- Das Gefäss mit einer Zange über die Flamme halten, bis es russig ist. Russ dichtet ab.
4.3.8 Ideen
4.3.8.1 Daumenschalen
Das ist wohl die ursprünglichste Form, ein Gefäss zu modellieren. Der Tonklumpen soll ziemlich feucht sein, da er sonst in den warmen Händen schnell rissig wird. Er soll gut in die hohle Hand passen, also nicht zu gross sein. Forme eine Kugel und drücke dann mit dem Daumen ein Loch hinein; nicht zu tief, da sonst der Boden zu dünn wird. Halte nun das Gefäss immer in der linken hohlen Hand und erweitere mit der anderen Hand das Loch, indem du mit Daumen und Zeigefinger gleichzeitig innen und aussen an der noch dicken Wand drückst. Drehe das Gefäss dabei ständig und arbeite von unten nach oben. So wird die Wand allmählich dünner. Das muss in kleinen Schritten geschehen, der Ton muss langsam verformt werden und soll nicht auseinandergerissen werden. Nimm dir Zeit!
Ertaste dein Gefäss mit geschlossenen Augen, und du spürst zwischen Daumen und Zeigefinger, wo noch zu dicke Stellen sind.
4.3.8.2 Klangstäbe
Dünne, verschieden grosse Tonplättchen herstellen (rund oder eckig), verzieren und ein Loch ausstossen. Nach dem Brand werden die einzelnen Platten an einen Stab oder knorrigen Ast gebunden, so, dass sie frei hängen können und sich bei Bewegung berühren.
4.3.8.3 Bilderrahmen
Bereite eine ovale, runde oder rechteckige Platte aus Ton vor. Schneide eine Form, welche zur äusseren Form der Platte passt, heraus. Verstreiche die Schnittflächen. Aufhänger ansetzen. Verziere den so erhaltenen Rahmen durch Ritzen oder Stempeln.
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