Eine Verfolgungsjagd in der Nacht, bei der die Verfolgten mit Tönen und Feuer Zeichen geben
Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Forum Heft-Artikel.
Nachtspiel
Wenn Jungschärler in der Nacht ein packendes Spiel erleben, dann ist Gesprächsstoff noch lange garantiert. Der hier vorgestellte «fire trail» sorgt bestimmt für eine spannende Nacht.
Zur Geschichte
Eine Räuberbande (z.B. die Leiter) wurde kurz nach einem Überfall durch einen zufälligen Passanten aufgeschreckt. Die Bande konnte ihr Vorhaben nicht ausführen. Sie musste sich in alle Winde zerstreu- en, um nicht aufgegriffen zu werden. Damit sie wieder zueinander finden, versuchen sie sich mit Licht- und Tonzeichen gegenseitig über Aufenhaltsort und –absicht zu informieren. Weil sie bereits einige Raubüberfälle auf dem Kerbholz haben, ist ihr wichtigstes Ziel aber nicht das Zusammenfinden, sondern dass keiner der Gesuchten geschnappt wer- den kann. Deshalb versuchen sie, die Verfolger (Kinder) immer wieder zu verwirren, indem sich ihre Wege kreuzen.
Das Spielfeld
Spiele in der Nacht sind nicht ganz ungefährlich. Die Spielumgebung muss deshalb sorgfältig ausgesucht werden. Gräben, Felsen, umgestürzte Bäume und dichtes Unterholz sind beim «fire trail» eher hinderlich bis gefährlich. Suche deshalb ein Gelände, das möglichst frei von diesen Hindernissen ist. Gestrüpp und lichte Tannenwäldchen dürfen aber ruhig im Spielfeld vorhanden sein. Idealerweise umfasst das Gelände sowohl Wald als auch offene Wiesen. Die Grösse muss nicht speziell definiert sein, sofern Leiter die Gejagten sind. Werden Teilnehmer als Gejagte eingesetzt, so sollte das Gelände am besten mit einigen Wegen begrenzt sein und nicht mehr als etwas ein bis zwei Hektaren umfallen. Als besonders ideal erwies sich ein kleines Tälchen, welches von geeigneten Standorten übersehen werden kann.
Weil das Spiel in der Nacht stattfindet, sprichst du dich am besten mit dem Förster oder Wildhüter ab, wo sich das Wild aufhält. Diese Gebiete meidest du. Ebenso ist bewohnte Zone nicht geeignet für das Spiel.
Achtung: Spiele mit Feuer sind besonders gefährlich. Beachte insbesondere die Waldbrandgefahr. Bei trockenem Wetter empfiehlt es sich, das Spiel zu verschieben.
Spielablauf
Vor Spielbeginn verteilen sich die Leiter - ausgerüstet mit Feuermaterialien (siehe unten) und Pfeife - im Spielgelände. Nach dem Startpfiff (durch den Spielleiter) versuchen die Kinder, möglichst viele der Leiter zu fangen. Der gefangene Leiter verteilt dem Fänger z.B. ein Mars o.ä.
Die Leiter müssen mind. alle 120 Sekunden ein Pfeif- oder Lichtsignal abgeben. Wichtig dabei ist, dass die Pfiffe und Lichter taktisch gut platziert werden. Jeder Leiter versucht, so gut als möglich das Spielgeschehen zu beobachten. Wird einer der Gesuchten fast gefangen, so sollten die anderen Räuber versuchen, von ihm abzulenken, in dem sie möglichst oft, laut und hell auf sich selber aufmerksam machen. Jeder Räuber ist also mitverantwortlich, dass seine Kollegen nicht gefangen werden.
Sieger wird jene Spielerin, die am meisten Mars (oder was der Siegepunkt auch immer sein mag) sammeln kann. Die Leiter verlieren auf jeden Fall.
Materialliste
Nebst der Suche des geeigneten Spielfeldes ist noch folgendes Material aufzutreiben (immer pro eingesetzten Leiter):
- eine Zeitung mit mindestens zehn Blatt, besser mehr ➜ ergibt ein helles, aber nur kurz sichtbares Lichtzeichen
- ein Pack Wunderkerzchen ➜ ergibt ein helles, etwas länger sichtbares Lichtzeichen
- etwas (Alt-)Öl ➜ damit kann ein Zeitungsblatt getränkt werden
- Das Lichtzeichen wird abgeschwächt, dafür brennt es länger
- einige Fetzen eines ausgedienten Velo-/Auto- oder Lastwagenschlauch ➜ ergibt ein kleines, lange brennendes Lichtzeichen
- ein bis zwei Feuerzeuge zum Entzünden der Lichter eine Pfeife ➜ lautes Tonzeichen
- drei Mars o.ä. ➜ zum Abgeben an die Verfolger
Quellennachweis
- Inhalt und Bild: Forum Kind Heft 4/03, Seite 26. Verfolgungsjagd in der Nacht, bei der die Verfolgten mit Tönen und Feuer Zeichen geben. © Copyright www.forum-kind.ch
- Autor: Lori Keller, BESJ-Sekretär, lernte dieses Spiel in Neuseeland auf einer Ranch kennen.
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