Die Realisierung der Toilette ist in Lagern nicht immer ganz einfach. Die Toilette sollte einfach zum Auf- und Abbauen sein, trotzdem möglichst hygienisch und bequem.
Allgemein
Plumpsklos, wie sie in den meisten Lagern gebaut werden sind aus hygienischen Gründen nicht unumstritten. Vor allem für längere Lager sollte in diesem Bereich ausreichend Zeit investiert werden, um eine möglichst vertretbare Lösung zu finden.
Hier ist eine Zusammenstellung von Punkten, die im Zusammenhang mit Lagertoiletten-Bau beachtet werden müssen. (Die Meisten Punkte sind auf Plumpsklos bezogen)
Bau
- Der Lagerplatzvermieter muss seine Einwilligung für den Toilettenbau an einer bestimmten Stelle geben
- WC-Löcher sollten nicht zu tief sein, da in grossen Tiefen der Verrottungsprozess sehr langsam ist
- Das Toilettenloch sollte nicht in Lehmboden gegraben werden
- Es sollte ein möglichst grosser Abstand zu Gewässern und Wasserfassungen gehalten werden
- Die Toilette muss mit einem Sichtschutz (z.B. aus Auschussblachen) ausgestattet sein
- Die Toilette sollte mit einem Besetzt/Frei Schild ausgestattet werden
Betrieb
- Das Toilettenloch sollte regelmässig mit Asche oder chem. Substanzen (erhältlich in Apotheken) behandelt werden, um übermässigen Gestank oder starke Fliegenanziehung zu verhindern.
- Die Toilette (Berührteile) sollte täglich desinfiziert werden.
- Für alle Benutzer muss ein Händewasch-Obligatorium gelten.
Abbau
- Vor dem Zuschaufeln sollte der Lochinhalt eines Plumpsklos "abgebrannt" werden (Brennsprit o.ä.)
- Ein Toilettenloch muss am Ende des Lagers mit einer mindestens 20cm dicken Erdschicht abgedeckt werden.
- Um unschöne Entdeckungen zu verhindern, sollten die nächsten Nutzer des Lagerplatzes über den Toilettenstandort informiert werden
Tipp: Pissoir
Es lohnt sich immer, ein Pissoir im Wald zu bauen. Damit können Toiletten erheblich entlastet werden. Das Pissoir ist sehr einfach zu errichtn: Von einer Markierten (z.B. Absperrband) Linie wird in ein ausgehobenes Gräbchen gepinkelt. Wichtig ist, dass das Pissoir auch über einen Sichtschutz verfügt.
Knebeltoilette
Die "Chnebelschissi" ist die provisorischte und unkonfortabelste Lösung für eine Lagertoilette. Sie sollte nur an Weekends oder Kurzlagern (PFILA u.ä.) zur Anwendung kommen.
Bei der Knebeltoilette wird ein Loch gegraben und vor dem Loch ein dünner Stamm horizontal befestigt. So kann man auf dem Stamm sitzen und sein Geschäft verrichten. Optional kann die Knebeltoilette auch mit einer Sitzlehne und einem zweiten Sitzstamm ausgestattet werden.
Plumpsklo
Funktioniert wie die Knebeltoilette, mit dem Unterschied, dass man auf einem Brett mit eingelassener WC-Brille sitzt. Das Plumpsklo kann in Kurzlagern und je nach Ausbaustandart auch in SOLA's eingesetzt werden.
Bei dieser Toilettenform besteht die Möglichkeit, dass das Loch (ausgenommen der WC-Brille) verschlossen wird. Dadurch kann der Gestank und der Ekel der Teilnehmer minimiert werden. Ebenfalls sollte jeweils ein mal pro Tag ein bisschen Kalkpulver deckend in das Loch hinein gegeben werden, um die Geruchsbildung zu minimieren.
Eine solche Toilette kann man gut mit einer Rako-Box (Graue Aufbewahrungsbox vom Baugeschäft) bauen. Dabei wird diese umgekehrt auf ein Brett mit Loch gelegt. In den Boden der Box wird ein Klobrillengrosses Loch gesägt. Allenfalls kann noch eine WC-Brille draufgschraubt werden.
Plumsklo
WC-Schüssel-Plumpsklo
Dies ist der Rolls-Royce unter den Selbstgebauten Toiletten. Anstatt einer WC-Brille wird eine WC-Schüssel auf einem massiven Brett befestigt. Diese Toilettenform eignet sich vor allem für längere Lager (SOLA / HELA).
Bei dieser Toilettenform muss gespült werden. D.h. es muss in der nähe eine Möglichkeit geben, um einen Eimer aufzufüllen. Das Loch muss sehr viel grösser dimensioniert werden, als bei den anderen Toilettenformen, da durch die Spülung sehr viel Wasser hineingelangt.
Bei dieser Toilettenform entsteht fast kein Gestank und sie ist sehr hygienisch. Einzig das Spülen mit dem Eimer bereiet vor allem jüngeren Teilnehmern etwas Mühe.
WC-Schüssel-Plumpsklo
Chemietoilette
Eine hygienischere aber nicht unbedingt benutzerfreundlichere Möglichkeit sind Chemietoiletten aus dem Campingbereich. Sie können ab etwa 80.- erstanden werden und können auch "Indoor" z.B. in alten Iglu-Zelten oder in Scheunen eingesetzt werden.
Nebst den intensiven Gerüchen liegt der Nachteil einer Chemietoilette vor allem in der geringen Kapazität, was ein regelmässiges Leeren verlangt. Diese Toilettenform eignet sich höchstens für kleine Lager.
Toi-Toi
Nicht nur in grossen und langen Lagern werden immer mehr Toilettenkabinen eingesetzt. Voraussetzung ist eine Zufahrtsmöglichkeit zum Lagerplatz.
Die Kabinen werden vom Anbieter auf den Lagerplatz gebracht und am Ende wieder abgeholt. Ebenfalls ist der Anbieter für die Reinigung und das Absaugen der Fäkalien besorgt (was min. 2 mal pro Woche getan werden muss).
Auch Pissoir-Einheiten können gemietet werden.
Richtpreise von Toi Toi AG:
Toilettenkabine pro Woche: 200.-*
Reinigen und Fäkalienabsaugen: 50.-*
*Nur Richtpreise, Preise exkl. Mwst.
Eine unverbindliche Preisanfrage kann z.B. hier (Toi-Toi) gemacht werden.
Toi Fresh
Quellennachweis
- Titelbild: Zur Verfügung gestellt von der Jungschar Schinznach / Manuel Meier
- Informationen/Dokumente zu Kabinentoilletten: zur Verfügung gestellt durch TOI TOI AG / Roland Mettler
- Bilder zum Plumpsklo: Zur Vefügung gestellt durch Curdin Badertscher
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