Input: Morgendrama

Submitted by Irmgard on

 

Bibibibip, bibibibip, bibibibip... Ich dreh mich im Bett um und schalte den Wecker aus. Aufstehen! Schlaftrunken torkle ich Richtung Badezimmer und schaue in den Spiegel.

Er zeigt mir erbarmungslos, total ehrlich wie ich im Moment aussehe.

Ehrlichkeit des Spiegels

Der Spiegel zeigt mir unbarmherzig jedes neue graue Haar, die dunklen Ringe unter den Augen und jede noch so kleine Falte. Er fragt mich nicht, wie ich mich gerne sehen möchte. Nein, gnadenlos zeigt er mir die Wirklichkeit, wie sie ist. Ich hasse ihn dafür und würde ihn am liebsten an Ort und Stelle zerschlagen. Doch je länger ich in den Spiegel schaue, desto mehr wird mir bewusst, dass er zwar schonungslos, aber auch zutiefst ehrlich zu mir ist. Er versucht mir nicht zu schmeicheln, um seine eigenen Interessen besser durchzusetzen. Er spielt mir nichts vor, nur damit ich ihn attraktiver finde. Er versucht nicht, Dinge vor mir zu verbergen um vor mir fehlerlos zu erscheinen.

Sein „Ja“ ist ein „Ja“ und sein „Nein“ ein „Nein“.

  • Sollten wir Christen nicht ebenso sein? 
  • Wäre es nicht schön, wenn unsere Gemeinden auch solche Spiegel sein
    könnten? 
  • Doch wie sieht es bei uns mit der Ehrlichkeit aus? 
  • Wie viel frommes Getue ist in Wirklichkeit nur Fassade? 
  • Wem versuchen wir zu schmeicheln oder zu gefallen, um unsere eigenen
    Interessen durchzubringen? 
  • Wo versuchen wir unsere Fehler zu verbergen?

Jesus hat uns immer wieder aufgezeigt, dass solches Scheitern vor ihm nicht das Schlimme ist. Aber er verurteilte diejenigen, die ihre Fehler vor ihm verbergen wollten. Jesus will keine Scheinheiligkeit – er sucht ehrliche Spiegel! Dein „Ja“ sei ein „Ja“ und dein „Nein“ sei ein „Nein“. Mt. 5,37
Ich für meinen Teil lernte unseren Spiegel neu zu schätzen. Falls du aber immer noch Mühe hast, am Morgen in den Spiegel zu schauen hier ein Gedanke direkt von unserem Herrn:


„Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz.“ 1. Samuel 16,7b


Was wohl das kleinere Übel ist?

Quellennachweis:

Inhalt: Copyright Adrian Jaggi, adrian.jaggi [at] besj.ch (adrian[dot]jaggi[at]besj[dot]ch)  

Titelbild: Clipart mit freundlicher Genehmigung des Verlages buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart - www.ejw-buch.de

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