Gott ist kreativ! Er hat alles geschaffen, auch die menschliche Kreativität! Wir als Geschöpfe «nach seinem Bild» dürfen auch kreativ sein, sogar beim Beten. Wie kreativ darf es denn sein? Was ist denn überhaupt noch beten?
Diese Überlegungen und Anregungen helfen dir vielleicht, selber kreativ zu bleiben und eigene Ideen zu entwickeln.
Kreative Ausdrucksformen von Gebet
Gott hat jeden Menschen einzigartig geschaffen. Darum darf auch die Art, wie wir mit ihm kommunizieren, eine persönliche Note haben. Meistens setzen wir beim Beten Kopf und Mund (und Herz!) ein. Gott hat uns viel mehr gegeben: Benutzen wir doch auch unsereSinne, unsere Vorstellungskraft, unsere Hände, unsere Gaben! Wir sollen Gott lieben mit allem, was wir sind! Das kann uns gleichzeitig helfen, geistliche Wahrheiten noch viel ganzheitlicher zu verstehen und auszudrücken.
Ich erinnere mich an einen Strandspaziergang in Wales. Ich dachte darüber nach, wie Gott mich sieht. Bei allem Nachdenken zeichnete ich mit meinen Fussspuren ein riesiges Herz in den Sand, setzte mich hinein und blieb eine ganze Weile da sitzen. Das half mir, noch tiefer zu «begreifen», dass Gott mich liebt und seine Liebe mich umgibt. Durch dieses Erlebnis ist meine Dankbarkeit und Liebe ihm gegenüber gewachsen.
Mit Kindern kreativ beten
Einige Ideen, wie wir Kinder anregen können, auf kreative Art mit Gott zu «reden»:
Malen: Lob oder Bitten mit Pinseloder Stiften auf Papier bringen.Einen Psalm in ein Bild umsetzen.
Töpfern, Modellieren: Stelle dar, was es für dich bedeutet: «Bei dir,Herr, bin ich geborgen!»
Sammeln und Arrangieren: Aufeinem Spaziergang Naturgegenstände sammeln und daraus eine Collage kleben zum Lob des Schöpfers.
Singen: Während einer gemeinsamen Gebetszeit dürfen Lieder angestimmt werden, mit denen man Gott antworten will.
Tanzen: Mit Bewegungsliedern und Tanzformen die Botschaft eines Liedes mit dem Körper ausdrücken.
Motivation
Diese kreativen Tätigkeiten verstehen wir als Kommunikationsmittel. Wir wünschen uns, dass das Kind selber dadurch ins Gespräch mit Gott kommt.
Kreativität ist hier also nicht zum Selbstzwecke gedacht oder zur Vertiefung einer Geschichte oder zum Ausprobieren unterschiedlicher Fähigkeiten. Das Ziel ist die Kommunikation mit Gott. Deshalb lohnt es sich, auf eine sorgfältige Einführung und das geeignete Umfeld zu achten.
Sorgfältige Einführung
Ein vorgängiger Impuls kann den Kindern Anregungen geben:
- Textimpuls (Psalm, biblische Geschichte)
- Liedimpuls (anhören, singen)
- Bildimpuls (z.B. aus Kinderbibeln von "Kees de Kort")
- Motto, z.B. "Jesus mein Retter", "Vergebung" etc.
Durch diesen Impuls angeregt malen, modellieren, schreiben und gestalten die Kinder, was sie Gott mitteilen wollen.
In Worten ausgedrückt
Gebet ist Ausdruck von Beziehung, und Beziehung hat viel mit Gespräch zu tun. Wenn man sich ganz gut kennt und die Beziehung etwas Intimes hat, kann das Gespräch auch in den Hintergrund treten. Bis dahin können Worte aber oft eine Hilfe sein.
Deshalb lassen wir Kinder nach dem Gestalten bewusst noch in Worte fassen, was sie Gott sagen wollen. Das kann im Stillen oder in einer Gebetsgemeinschaft geschehen.
Dabei ergibt sich auch die Gelegenheit, einander zu erzählen, was einem beim Gestalten wichtig geworden ist.
Geeignetes Umfeld
Damit kreatives Beten mit Kindern gelingen kann, braucht es:
- Mut, Neues auszuprobieren
- eine Gruppe, die nicht dauernd in der Gefahrsteht zu «überborden» (Disziplin)
- eine Atmosphäre der gegenseitigen Achtung (gegenseitiges Vertrauen, dass niemand ausgelacht wird, wenn er sich auf persönliche Weise ausdrückt).
Beten lässt sich nicht von aussen steuern
Worship-Zeit in der Gemeinde: Klein und Gross singt gemeinsam Anbetungslieder. Manche sind dazu aufgestanden, drücken ihre Anbetung mit erhobenen Händen aus. In der dritten Reihe steht eine Frau und singt mit geschlossenen Augen. Was geht in ihren Gedanken und in ihrem Herzen vor? Ist es Anbetung – oder beschäftigt sie der Terminkalender der nächsten Woche? Oder überlegt sie, was ihre Nachbarin wohl gerade denkt? Daneben kniet ihr dreijähriges Kind am Boden und hat – «damit es ihm während dem Gottesdienst nicht langweilig ist» – einen Zeichenblock vor sich. Ganz vertieft malt es eine grosse bunte Blume und einen prächtigen Schmetterling. Was geht in seinen Gedanken, in seinem Herzen vor? Könnte es sein, dass es staunt: Gott hat sooooo schöne Blumen gemacht! Wie hat er wohl mit seinen grossen Händen die feinen Schmetterlinge gemacht? Andächtig malt das Kind in der Anbetungszeit – scheinbar unbeteiligt am «Worship». Unbeteiligt?
Gebet und Anbetung können wir bei anderen von aussen weder mit Sicherheit wahrnehmen noch steuern. Darum können kreative Tätigkeiten zu Gebet führen, ein Ausdruck von Gebet sein – aber wir können es nicht «machen».
Wecken und fördern wir die Kreativität der Kinder - damit sie aus eigenem Antrieb auch im Gespräch mit ihrem Schöpfer kreativ werden!
Quellennachweis
- Inhalt und Bild: Forum Kind Heft 1/05, Seite 23. Verschiedene Vorschläge, wie man mit Kindern kreativ beten kann. © Copyright www.forum-kind.ch
- Autorin: Sabine Jäggi, Kindersekretärin der FEG Schweiz
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