Wer es schon einmal gemacht hat weiss, dass Spiele zu erklären und zu leiten nicht immer die einfachste Aufgabe ist. Die folgenden Tips und Anleitungen sollen dir helfen, darin noch besser zu werden.
Phase 1: Vorbereitung
- SPIEL DURCHSCHAUEN UND EVTL. ABWANDELN: Lies die Spielanleitung durch und stelle dir das Spiel im Anschluss vor deinem geistigen Auge vor. Macht es Sinn? Ist es für deine Kids (Alter) geeignet? Müsste man es vereinfachen oder schwieriger machen, damit es deiner Zielgruppe besser gerecht wird (mehr/weniger Action, mehr/weniger komplex, etc.)?
- EIGENE SPIELANLEITUNG KREIEREN: Überlege dir, wie du das Spiel am besten erklärst. Je länger deine Ausführungen werden, desto wahrscheinlicher, dass dir viele Kinder nicht mehr folgen können. Tip aus der Praxis: Es sollten am Ende nicht mehr als fünf einfache Anweisungen sein, mit denen du dein Spiel erklärst. Am besten notierst du dir kurz Stichpunkte deiner Spielanleitung (oder merkst sie dir). Dadurch kommst du beim Erklären nicht ins Schwitzen.
- MATERIAL ZUSAMMENSAMMELN: Gehe deine Spielanleitung durch und notiere dir alle Materialien die du dafür brauchst. Dinge wie Pfeife, Stoppuhr, etc. werden immer wieder vergessen. Sieh zu das du wirklich alles notierst. Anschliessend kannst du das Material heraussuchen und zum Mitnehmen bereit stellen.
Phase 2: Spielerklärung und Gruppeneinteilung
Deine Spielerklärung sollte grds. klar und eindeutig vorgetragen werden. Dazu bietet sich folgende Reihenfolge an.
1. Einleitung: Um was geht es in etwa? (Grobe Handlung, evtl. Bezug zur gehörten Geschichte)
2. Eigentliche Spielerklärung (siehe Vorbereitung) einschliesslich wann es zu Ende ist
3. Zusätzliche Regeln
4. Spielfeld(-grenzen)
5. Gruppeneinteilung
6. Hinweis auf potentielle Gefahren
7. Möglichkeit zum Stellen von Fragen
Manchmal kann es Sinn machen, das Spiel anhand der Nachstellung einer typischen Spielsituation zu erklären.
Phase 3: Spiel-Durchführung
Das Spiel beginnt auf das vereinbarte Signal hin. Während dem Spiel muss der Spielleiter oft schlichten, manchmal spielt er aber auch eine wesentliche Rolle. Dabei sollte er aber grundsätzlich immer wieder den Blick für das Ganze haben, sich also ab und an umsehen um mögliche Gefahren oder Fehlverhalten frühzeitig erkennen und dem Entgegenwirken zu können. In manchen Fällen wird es unumgänglich sein, das Spiel kurz zu unterbrechen.
Allgemeine Hinweise
- Es ist noch kein "Spiel-Erklär-Meister" vom Himmel gefallen ... oder zumindest noch nicht besonders oft. Übung (und Reflexion/Feedback) macht(machen) auch hier den Meister!
- Kinder sind oft nicht besonders motiviert zum Mitspielen, wenn ein Teil der Leiter sich nicht am Spiel beteiligen. Besprecht jeweils frühzeitig, ob alle Leiter mitspielen (empfehlenswert!).
- Habe einen Blick für Spiele die für den Einzelnen heikel sein könnten. Überlege ob es in diesen Fällen sinnvoll sein kann, einzelnen Kindern zu erlauben nicht teilnehmen zu müssen.
- Wenn der Spielleiter mitspielt kann er besser eingreifen und lenkend wirken als vom Spielfeldrand aus.
- Ein Spiel sollte immer nur eine begrenzte Zeit dauern ... Langeweile-Gefahr! Aufhören wenn es am Schönsten ist ist eine gute Strategie!
- Spieler mit einbeziehen. Vielleicht hat ja jemand eine gute Idee, wie das Spiel noch verbessert werden kann?
Bildnachweis
- Titelbild: © Rainer Sturm / pixelio.de
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