Commitments - Das Gesetz der Pfadibewegung

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Rituale stärken eine Gemeinschaft und erinnern daran, welche Abmachungen gelten.

Das Gesetz der Pfadibewegung

Rituale stärken eine Gemeinschaft und erinnern daran, welche Abmachungen gelten. Dies bestätigt Isabel Mutti, Kantonsleiterin der Pfadi Kanton Bern.    

In der „Pfadi“ treffen sich wöchentlich Kinder unterschiedlichster Herkunft zu einer verschworenen Gemeinschaft. Wie wichtig sind dabei gemeinsame Werte und Abmachungen? Isabel Mutti: Um eine Gruppe leiten und zusammenhalten zu können, braucht es Abmachungen und Grundwerte über das Verhalten und Überzeugungen in der Gruppe. Sie machen verantwortlich, schaffen Identifikation und vermitteln eine Zusammengehörigkeitsgefühl. Bereits das gemeinsame Ziel ist die erste Abmachung. Ohne Ziel und Aufgaben kann eine Gemeinschaft nicht existieren.  

Wie können Commitments und Rituale bei der Aufgabe als Hauptleiterin helfen? Eine Hauptleiterin fördert die Sozial- und Selbstkompetenz der Kinder. Rituale helfen ihr, den Gemeinschaftssinn einer Gruppe zu stärken. Wenn das Ziel aus den Augen verloren geht, die Aufgaben unerledigt bleiben oder die Abmachungen nicht eingehalten werden, können gemeinsame Rituale wieder „den richtigen Weg zeigen“. Commitments – verstanden als gemeinsam getroffene Absichtserklärung – können genutzt werden, um Fortschritte der Gruppe oder des Einzelnen festzulegen und zu dokumentieren.  

Was sind Commitments für dich am ehesten: ein Führungsinstrument, ein Instrument zur Teambildung oder ein Massnahmenkatalog zur Disziplinierung? Von allem etwas. Mit Abmachungen kann ich als Leiterin die Gruppe in eine gewünschte Richtung steuern. So ist es ein Führungsinstrument. Durch die gemeinsame Erarbeitung und die Verbindlichkeit der Verpflichtung können Wünsche und Forderungen der Gruppe miteinbezogen werden. In diesem Sinne ist es ein Instrument der Teambildung. Es ist aber zugleich auch eine Disziplinierungsmassnahme, wenn Abmachungen gebrochen werden.  

Wie gehst du bei der Einführung eines neuen Rituals vor? Gibst Du vor oder entsteht dies von den Kindern alleine? Ob ich ein Ritual vorgebe, ob es ein Wunsch der Kinder oder Gruppe ist, oder ob es im Gruppenzusammenleben entsteht, ist bei mir ganz verschieden. Für mich darf und soll es alle drei Entstehungsarten geben. Häufig ist die klare Trennung sowieso nicht möglich. In unserer Pfadigruppe beispielsweise zeichnen und schreiben alle Kinder abwechselnd die erlebten Nachmittage in ein Gruppenbuch auf. Die Basis, nämlich das Buch, stammt von mir. Wie es die Kinder gestalten, wird von ihnen selber entschieden. Ein zweites Beispiel ist das „Pfadigesetz“. Das Grundritual ist überall genau gleich. Wann es gesprochen wird oder wie es gelebt wird, wird in allen Pfadiabteilungen verschieden gehandhabt. Die Gruppe prägt das Ritual also mit.  

Was ist das Pfadigesetz genau? Das Gesetz sind Spielregeln für das Zusammenleben. Es beruht auf den Zielen der Pfadibewegung und lautet: Offen und ehrlich sein; Andere verstehen und achten; Unsere Hilfe anbieten; Freude suche und weitergeben; sich entscheiden und Verantwortung tragen. Damit Regeln, Rituale oder commitments eingehalten werden, müssen die Mitglieder den Sinn dieser Regel verstehen. Ihnen muss klar sein, was die einzelnen Punkte bedeuten. Nur so können sie sich daran halten. Dies gilt nicht nur in der Pfadi. Unser „Gesetz“ ist oft eine Leitlinie für das Leben weit über die Pfadizeit hinaus.

Quellennachweis:

Inhalt: Jugend+Sport, mobile 1, Dez. 2004, COMMITMENTS

copyright: www.mobile-sport.ch

Bild: www.juropa.net

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